Eltville - Eltzer Hof

Bauforschung und Baudokumentation eines Adelshofes im oberen Rheingau
 

Hofansicht des Westflügels

Das Fachgebiet für Baugeschichte, Bauforschung und Denkmalpflege der Hochschule RheinMain am Fachbereich Architektur und Bauingenieurwesen führte im Rahmen des Bachelorstudienganges Architektur die Lehrveranstaltung „Grundlagen der Denkmalpflege / Bauaufnahme“ ihre studentische Übung im Eltzer Hof in Eltville am Rhein durch.

Visualisierung einer Entwicklungsphase des Hofes im Rahmen einer studentischen Bauphasenanalyse von J. Engel und D. Mest

Das ausgewählte Objekt für die Bauaufnahmeübung war eine gräfliche Hofanlage, bestehend aus mehreren Gebäuden und Höfen, deren älteste Gebäudeteile bis ins 16. Jahrhundert zurückgehen. Die Hofanlage setzt sich aus dem Hof-Areal und einem großen Garten, der durch eine Gasse von dem Hof getrennt wird, zusammen. Die lang gezogene Gebäudeanlage und der große Garten nehmen einen bedeutsamen Teil der Eltviller Rheinpromenade ein. Die markanten, hohen Giebelfronten der Hauptflügel unterbrechen die ehemalige Stadtmauer entlang des Rheinufers. Dazwischen liegt die erhöhte Hoffläche, die sich zum Rhein hin öffnet und dessen Topografie nach Norden ansteigt. Die aus Bruchsteinen bestehenden Gebäude sind verputzt und haben zusammengehörend Gewände und Werkteile aus roten Sandstein sowie Schieferdächer.

Querschnitte durch das Kavaliershaus

Der östliche Hauptflügel (Kavaliershaus) mit Haupteingangstor schließt an die Rosengasse an und geleitet den Besucher in den Hof. Das Hauptgebäude (Altbau oder auch Schloss genannt), ein längliches, zweigeschossiges Gebäude mit einem spätgotischen Zwerchhaus, sowie steilen Schild- und Brandgiebeln des 16. Jahrhunderts. Angrenzend der nördliche Ergänzungsbau. Es wurde anstellen einer alten Scheune 1905 errichtet.

Längsschnitt durch das Kavaliershaus

Anhand der Bauaufnahmen, der Geschichte der Grafen von Eltz, sowie erster bauhistorischer Recherchen wird deutlich, dass die Baugeschichte des Eltzer Hofes für einen jahrhundertelangen Entwicklungsprozess steht, der die Wandlung von einem einzelnen bürgerlichen Gebäude zu einem Ortsbild prägenden Adelssitz beschreibt. Eine einheitliche Gesamtplanung hat es für den Eltzer Hof nie gegeben, auch wenn die heutige Optik der Gebäude einen anderen Schluss ziehen. Vielmehr war es zu jeder Zeit den Modernisierungs-und Erweiterungswünschen der jeweiligen Besitzer unterworfen.

Begrüßung der Studierenden durch den Grafen Dr. Karl Graf zu Eltz und seiner Familie im Sommersemester 2014