Santiago de Compostela (Spanien)

Entwicklung der romanischen Choranlage in Santiago de Compostela 2008-2011



 

Leitung: C. Rohn
Mitarbeit: J. Jost
stud. Hilfskräfte: C. Garbert, C. Görlich, M. Sanelli, Weyher

 

 

In Kooperation mit dem Kathedralmuseum Santiago d.C., dem Institut für Kunstgeschichte der Universität Bern und dem Lehrstuhl für Baugeschichte der BTU- Cottbus. Finanziert durch die Thyssenstiftung.

Seit 2009 bearbeitet das Labor für Bauforschung, Mitarbeiter und Studierende, die Bauphasenabfolge des Chores der Pilgerkathedrale in Santiago de Compostela, als Teilprojekt. In Zusammenarbeit mit dem Lehrstuhl für Baugeschichte der BTU-Cottbus unter der Leitung von Prof. Dr.-Ing.Klaus Rheidt, dem kunsthistorischen Institut der Universität Bern unter der Leitung von Prof. Dr. Bernd Nicolai und der archäologischen Abteilung des Kathedralmuseums wurde 2005 zunächst damit begonnen, Aufbau, Bauabfolgen und Bautechnik des Westportals, des Pórtico de la Gloria, zu untersuchen, um den Skulpturenversatz, die Bauphasen und ihre Datierung zu klären und eine verlässliche Rekonstruktion des älteren, romanischen Westportals zu erarbeiten.

 

 
     

 

Die Arbeiten am Westbau erbrachten, dass die bisherige, vorwiegend kunsthistorische Interpretation des Bestandes und der historischen Quellen durch Bauaufnahmen und eine detaillierte Bauforschung in wesentlichen Punkten modifiziert und in Teilen sogar revidiert werden müssen. Die Forschungen wurden deshalb auf das gesamte Bauwerk ausgedehnt, um die Einzelbeobachtungen im Gesamtkontext des Bauablaufs der Kathedrale erklären zu können. Ziel des Projektes ist es, mit den Mitteln der Bauforschung die bauliche Entwicklung der Kathedrale in romanischer Zeit zu klären und das Bauwerk in seinen verschiedenen Entwicklungsstufen zu rekonstruieren, um so den Vorbildcharakter, den die Pilgerkirche am Ende des Jakobswegs für die romanischen Pilgerkirchen in Spanien und Frankreich hatte, untersuchen zu können. Das Projekt wurde 2007 -2010 von der Fritz-Thyssen-Stiftung finanziert. Mit dem Projekt zur Bauforschung der romanischen Kathedrale konnten die wesentlichen Bauphasen, deren Aufbau und Datierung weitgehend abgeschlossen werden. Die Ergebnisse wurden im März 2010 in einem internationalen Kolloquium in Bern präsentiert (Kongressbeiträge in Druckvorbereitung). Derzeit ist zusammen mit Prof. Dr. Ing. Klaus Rheidt (BTU-Cottbus) eine Fortsetzung der Forschungen an der Kathedrale, vorgesehen, bei der die umgebende Bebauung, u.a. der romanischen Kreuzgang, der Bischofspalast, die frühromanische Corticella-Kapelle und die Veränderungen durch die gotischen und barocken Einbauten im Mittelpunkt stehen.